Reisebericht

Der Hollandtrip

Mit dem Nachtzug ging es zu später Stunde ab nach Holland - und selbst diejenigen unter uns, die die Nacht mit Schlafen in Verbindung setzten, taten kaum ein Auge zu (was wohl nicht unerheblich an der Sitzposition lag, die nach etwa drei Stunden extrem unbequem wurde). So machte sich alsdann chronische Müdigkeit breit, die auch in den nächsten Tagen nicht abklingen sollte.

Der nächste Morgen führte uns nach einer schier unendlichen Fahrt mit einer holländischen S-Bahn und einem Gepäckmarsch an das Ziel unserer Reise.
Da lag das Segelschiff.
Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel tänzelte uns die "Amazone", stolz und elegant, auf den sich kräuselnden Wellen entgegen.
Ein rotbäckiger Seemann trat uns entgegen um uns willkommen zu heißen - der Kapitän.
Aber nein! Er war nicht allein. Frau und Hund waren auch mit von der Partie.
Später allerdings sollten wir noch feststellen, dass auf der "Amazone" die Frau die Hosen anhat und diesen, ihren Status auch mit lauter, sehr lauter Stimme durchzusetzen weiß.

Bald hatten wird uns eingerichtet, eingelebt und waren in das kleine Einmaleins des Segelns eingewiesen worden. Wobei ich schnell feststellte, dass Segeln Männerarbeit sein sollte. So muss ich zu meiner Schande gestehen, dass man mich, sobald die "Sirene" ... ähm, die "Frau Kapitän" zum Halsen, Wenden oder Kreuzen an Deck rief, stets unter Deck fand.
Aber die meisten waren doch Feuer und Flamme ob dieser neuen Erfahrung und mutierten zu echten Matrosen - begleitende Lehrkräfte nicht ausgeschlossen!
Auch der Seegang sorgte, gerade unter Deck, für viel Abwechslung. Selbst bei den täglichen Landgängen schwankten wir munter weiter vor uns hin - zu späterer Stunde mag das auch andere Ursachen gehabt haben.
Einer dieser Landgänge führte uns nach Amsterdam, welche eine faszinierende, interessante aber irgendwie auch unheimlich schiefe Stadt ist. Woher nehmen die bloß ihre Architekten? Und je später der Abend desto auffälliger traten sämtliche Klischees über diese Stadt in Erscheinung, z.B. Coffeeshops samt Klientel, leicht bekleidete Mädels hinter Glas ...

Doch nicht nur Amsterdam wurde von uns eingehend unter die Lupe genommen.
Eine ausgedehnte Fahrradtour (verdammt war die ausgedehnt!) führte uns zwischen Schafen und Weiden ans Wattenmeer, das einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Doch nicht nur das wird uns in Erinnerung bleiben. Auch das holländische Bier, genannt "Amstel" und "Grolsch" (darf man so etwas eigentlich ungestraft Bier nennen?) bereitete so einige Kopfschmerzen und sorgte dafür, dass sich zumindest hier der Konsum in Grenzen hielt.

So, man könnte ewig in Erinnerungen schwelgen, denn diese Studienfahrt war wirklich einmalig! Viel Spaß, gute Stimmung unter allen Beteiligten und frische Seeluft verbunden mit "sanft" schaukelnden Wellen, lieferten die perfekte Mischung für einen krönenden Abschluss der K12 2000/2001.

Manu